B

weltenbauer

W

LAUFGITTER

Publikationsreihe

Aufzeichnungen aus dem Laufgitter eines Einzelgängers

Die sechs Collagen der Tigermensch-Serie sind

gewaltsame Bilder, nicht weil sie Gewalttaten

zeigen, sondern weil sie den radikalen Akt der mentalen Grenzziehung symbolisieren.

 

Besetzt ein Tigermensch in seinen Gedanken

ein Territorium, so muss es seinen unbändigen Wissenshunger stillen können. Tigermenschen

fressen auf ihren Streifzügen nur das in sich

hinein, was für sie wissenswert ist.

ALLEINSEIN IST FÜR DEN TIGERMENSCHEN ÄUSSERST WICHTIG

Der Tigermensch geht unangebrachter Kritik aus

dem Weg oder sperrt sie gedanklich aus. Alles,

was ihn anspornt oder inspiriert, bezieht der Tigermensch in sein einzelgängerisches Leben

mit ein.

 

Für sich allein zu sein, ist für Andersartige

kaum vorstellbar, geschweige denn ein Bedürf-

nis. Dabei ist das Alleinsein für den Tigermen-

schen äusserst wichtig, wie sonst könnte er

über seine eigenen Welten nachdenken und sie erfinden.

 

Der Tigermensch ist jedoch nicht bloss ein

Fantast, der von abstrusen Ideen heimgesucht

wird – auch wenn er in vertrauter Umgebung manchmal dabei ertappt wird, wie er unaufge-

fordert, ausschweifend und selbstgefällig über

seine Welten erzählt.